Unsere welt der Gefühle
Gefühle – jeder fühlt. Oder?
Wir alle fühlen. Unsere Gefühle ordnen wir ein in gute oder schlechte Gefühle. Manche Gefühle hätten wir am liebsten immer, andere wollen wir gar nicht haben.
Es gibt Gefühle, die uns übermannen, regelrecht überfallen und wir fühlen uns ihnen ausgeliefert. Andere Gefühle fühlen wir vielleicht gar nicht. Der Umgang mit unseren Gefühlen ist oft nicht einfach.
Aber was genau sind Gefühle? Wozu sind sie da? Sind sie ein guter Wegweiser für uns? Gibt es überhaupt gute und schlechte Gefühle?
Was sind Gefühle?
Gefühle gehören zum Menschsein dazu. Sie sind ein wichtiger Teil unseres menschlichen Erlebens und Ausdrucks und spielen in unserem Alltag eine entscheidende Rolle. Sie sind eine Ebene der Wahrnehmung des eigenen Ichs.
Wir fühlen Freude, Trauer, Wut, Angst und viele andere Emotionen. Gefühle können durch unsere Gedanken, Erfahrungen, Umstände und unseren körperlichen Zustand beeinflusst werden und sie beeinflussen wiederum wie wir gerade uns und unsere Umwelt wahrnehmen. Gefühle lösen auch Körperreaktionen aus, wie beispielsweise Herzklopfen, Schweißbildung, Tränen oder Bauchschmerzen.
Es gibt sogenannte Basisgefühle, die universell und kulturübergreifend sind. Zu den Basisgefühlen gehören Freude, Angst, Ekel, Ärger/Wut, Überraschung, Trauer und Verachtung. Diese Gefühle haben weltweit die gleiche Mimik.
Wozu sind Gefühle da?
Gefühle erfüllen verschiedene Funktionen, die uns helfen sollen, uns und unsere Umwelt zu verstehen und auch einzuordnen. Die wichtigsten hierbei sind:
o Signalisierung unserer Bedürfnisse und Wünsche
Mit unseren Gefühlen können wir erkennen und ausdrücken, welche Bedürfnisse oder Wünsche wir gerade haben > ich bin einsam, ich brauche soziale Kontakte
o Kommunikation
Gefühle helfen uns, mit anderen Menschen zu kommunizieren und uns mit ihnen zu verbinden. Wenn wir beispielsweise Freude empfinden, teilen wir diese Emotion mit anderen und können dadurch Beziehungen aufbauen und stärken.
o Verhalten / Anpassung an die Umwelt
Gefühle helfen uns, uns an unsere Umgebung anzupassen und angemessen auf verschiedene Situationen zu reagieren > wir haben Angst von einem Auto überfahren zu werden, signalisiert uns am Straßenrand stehen zu bleiben
o Entscheidungsfindung
Gefühle beeinflussen unsere Entscheidungen und helfen uns, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen. Wenn wir beispielsweise zwischen zwei Jobs wählen müssen, können unsere Gefühle uns helfen, die Entscheidung zu treffen, die uns am meisten Zufriedenheit und Erfüllung bringt.
o Körperliche Gesundheit
Gefühle können auch Auswirkungen auf unsere körperliche Gesundheit haben. Wenn wir beispielsweise chronisch gestresst sind, kann dies zu körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Schlafstörungen führen. Wenn wir uns hingegen glücklich und entspannt fühlen, kann dies unsere körperliche Gesundheit fördern.
Sind Gefühle ein Wegweiser für uns?
Diese Frage kann man generell mit Ja beantworten.
Allerdings haben unsere Gefühle oft mit vergangenen Erlebnissen, Situationen und Erfahrungen zu tun und man ist dann mit seinem Gefühl in der Vergangenheit und nicht im Hier und Jetzt. Das trifft vor allem bei Gefühlen zu, die wie „festkleben“. Gefühle, die aus dem Heute kommen, gehen meistens schnell wieder. Alte Gefühle hängen sich oft fest. Auch kann es sein, dass Gefühle, die mit schwierigen Ereignissen der Vergangenheit zusammenhängen, die zu viel waren oder nicht sein durften, im Heute nicht gefühlt werden können. Dann gibt es Aussagen wie „ich werde nie wütend“.
Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, sich genau zu reflektieren und zu überprüfen, ob die aktuell gefühlten Gefühle zur heutigen Situation gehören oder doch zum Früher.
Unterstützend bei Entscheidungsfindung ist es andere Wahrnehmungsebenen wie die Körperwahrnehmung, die Gedanken, die Sinneseindrücke, die Verbundenheit und die Verhaltensebene mit in eine Entscheidung mit einfließen zu lassen. Entscheidungen nur nach dem Gefühl zu beurteilen, führt oft in eine Richtung, die nicht unbedingt das Beste für uns ist.
Gibt es gute und schlechte Gefühle?
Wir beurteilen unsere Gefühle meistens nach dem, was sie bei uns auslösen und ob wir uns ihnen ausgeliefert fühlen, also keine Handlungsvollmacht über sie haben.
Wie oben bereits beschrieben, passiert dies bei Gefühlen, die festhängen und uns den Eindruck vermitteln nicht mehr aus ihnen herauszukommen. Wir fühlen uns hilflos und ohnmächtig diesen Gefühlen gegenüber. Im schlimmsten Fall übermannen sie uns einfach, ohne, dass wir etwas dagegen tun können. Bei dieser Art der Gefühle spielt in der Regel unsere Vergangenheit eine Rolle. Hier lohnt es sich mal genauer hinzuschauen.
Solche Gefühle bewerten wir als schlechte Gefühle.
Gefühle sind aber weder gut noch schlecht. Sie sind wertfrei. Sie erfüllen wichtige Aufgaben für uns. Unsere Angst hält uns am Leben, sie hindert uns risikoreiche Sachen zu machen, beispielsweise ohne Schauen über die Straße zu laufen. Unsere Wut schützt uns und zeigt Grenzen auf. Wir lassen uns nicht alles gefallen. So finden wir bei allen Gefühlen eine Aufgabe, die uns dient und es gut mit uns meint.
Schwierig wird es dann, wenn von einem Gefühl zu viel oder zu wenig da ist. Wenn wir dies bei uns wahrnehmen, ist es vielleicht dran, uns damit nun auseinanderzusetzten.
Über die einzelnen Gefühle wird es weitere Blogbeiträge geben.
Unsere Gefühle wahrzunehmen und zu erkennen, hilft uns, uns selbst besser zu verstehen, einzuordnen, was sie uns mitteilen wollen und adäquat zu reagieren.
Wir können besser mit anderen kommunizieren, gute Entscheidungen treffen, fühlen uns emotional stärker und handlungsvollmächtig.
Ein wichtiger Schritt hierfür ist es, zu erlernen unsere Gefühle in angemessener Weise zu regulieren, um unangemessenes Verhalten oder übermäßigen Stress zu vermeiden.
Insgesamt sind Gefühle ein wichtiger Teil unseres menschlichen Erlebens und können uns helfen, uns selbst und andere besser zu verstehen und uns auf eine tiefere Ebene zu verbinden.
Es gibt Gefühle bei Ihnen, die für Sie herausfordernd sind? Diese Gefühle übermannen Sie oder fühlen sie gar nicht? Sie haben Schwierigkeiten Ihre Gefühle zu regulieren?
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